Textausschnitt:
Besuch so kurz vor dem Eindunkeln war unüblich, zudem bellte der Hund dermassen bösartig, dass kaum ein Bekannter vor der Tür stehen konnte. Ich spähte aus dem Fenster und erblickte eine zerlumpte Gestalt, die starr wie ein Bock vor unserem Hund stand und die Lippen bewegte. Ein Bettler, dachte ich, ein Landstreicher, ein Taugenichts und Tunichtgut, wie um alles in der Welt sollen wir den wieder los werden. Inständig hoffte ich, der Hund möge diese Vogelscheuche verjagen, als mich meine Mutter ein Stück zur Seite schob und den Eindringling eingehend musterte. Der Fremde löste seinen Blick vom Hund, und es schien mir, als würden seine Augen direkt jene meiner Mutter finden. Jede Farbe wich aus ihrem Gesicht, bevor sie zur Tür hastete und diese öffnete, ohne auf meinen Protest zu hören.
Die Kolumne rund um die möglichen Auslöser von Sprichwörtern im Magazin Lebenslust Emmental.
Erst am 7. Februar 1971 gewährten die Schweizer Männer den Schweizer Frauen das Stimmrecht. Kantonsredaktorin Sandra Rutschi beschreibt, wie dieses Unrecht noch heute nachwirkt.
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Zum Bersten volle Läden im Samstagsverkauf und tausende Kerzen für an Corona-Verstorbene auf dem Bundesplatz: Absurd und etwas unheimlich ist die Situation, in der wir uns in diesem Advent befinden. Ein Essay über das Dilemma, in das Corona nicht nur die Politik, sondern jeden und jede von uns treibt.
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